
Die 10 Km im Rahmen des Walhallalaufes in Donaustauf sollten der Abschluss des recht intensiven Laufblocks sein, den ich in den letzten Wochen mit der Laufstilanalyse.de absolvierte.
Dass die Laufform passt, hatten die Trainingszeiten bereits bewiesen. Es ging also eigentlich nur noch darum, den Wettkampf als Motivationsbooster für die restliche Roth-Vorbereitung zu nutzen.
In den letzten Wochen war ich dann allerdings streckenweise von Motivations- und Wadenproblemen geplagt und so haben Ralf und ich noch Mitte dieser Woche überlegt, ob ein Start überhaupt Sinn macht. Ich sollte es spontan entscheiden, aber da die Wettervorhersage für Sonntag absolut fantastisch aussah, Carina ebenfalls starten würde und vor allem mein Lieblingsgegner und Kumpel Markus Winklmeier ebenfalls am Start stehen sollte, entschied ich mich dann doch dafür zu starten.

Bereits auf dem Weg zum Start (bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen 24 Grad) traf ich so viele bekannte Gesichter, dass es mir fast schwer fiel, mich aufs Rennen zu konzentrieren.
Nach einem sehr kurzen Warmup konnte ich einen Startplatz in der zweiten Reihe ergattern und plötzlich war ich doch im Racemode!
Direkt nach dem Startschuss ging es bergab (zumindest da noch nicht körperlich 😊) und ich ließ es erstmal laufen, ohne mich direkt kaputt zu schießen. Da die 5 und 10 km-Läufer zeitgleich starteten, war es anfangs sehr schwer abzuschätzen, auf welcher Platzierung ich lag.
Ich konzentrierte mich auf mein Rennen… ich wusste, dass ich die ersten 2 Kilometer viel zu schnell angegangen bin und so hing ich mich hinter eine Dreiergruppe und ließ es ein wenig ruhiger angehen.
Als die 5 km Läufer dann abbogen, versuchte ich mein eigenes Tempo zu finden. An der Wende habe ich dann festgestellt, dass ich auf dem 5. Platz lag… und noch viel wichtiger: Dass bereits gute 100 Meter zwischen Winkl und mir lagen.

Jetzt wurde es allerdings trotzdem zach… die Beine wurden immer schwerer und ich musste immer höheren Aufwand betreiben, die Pace bei 03:45 zu halten. Aber jetzt kam mir (genau zum richtigen Zeitpunkt) das restliche Läuferfeld entgegen und viele Bekannte und Freunde feuerten mich an. Ich wusste, dass der Winkl hinter mir eine Schwächephase sofort ausnützen würde… also durfte ich mir keine leisten, da mir eindeutig die Körner fehlten, um eine solche Attacke zu erwidern.
An der Walhalla vorbei… noch ein guter Kilometer…. Durch die Unterführung hindurch und plötzlich stand ich vor einer Weggabelung… Links ging es die Treppen hoch… rechts den Radweg. Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich den Radweg weiterlaufen müsste aber einige 5-Km Läufer gingen die Treppe rauf. Da stand ich also und brüllte in meiner Verzweiflung, so laut es mein Körper noch zuließ „Wo muss ich lang?“

Ein Streckenposten sprang hinter der Kurve hervor und winkte mich Richtung Radweg… Mit einer Mischung aus Ärger und Verzweiflung lief ich so schnell ich konnte nach oben… ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, wie weit der Winkl noch hinter mir ist.
Ich schleppte mich durch den letzten höhenmeterintensiven Kilometer, schlängelte mich durch einige 5 km Läufer und betete, dass mich Winkl von hinten nicht mehr attackieren würde… Sicherheitshalber sah ich mich auf der Zielgeraden noch einmal um und wusste erst jetzt, dass ich das Ding entspannt heimlaufen kann.
Nach 37 Minuten und 17 Sekunden kam ich als 5. gesamt ins Ziel und bin mit dem Wettkampf sehr happy.

Am Ende des Tages war es dann doch genau das, was es sein sollte:
Eine Motivationsspritze für die restliche Roth-Vorbereitung… Geh mas an 😊
Auch Carina kam nach einem kontrollierten Rennen nach guten 50 Minuten als 11. Frau ins Ziel!!
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