
Ohne überzogene Ambitionen, dafür mit einem seeehr großen Interesse, wie es mittlerweile um meine Laufform steht, hab ich mich am Sonntag auf den Weg Richtung Kartbahn in Wackersdorf gemacht.
Bei strahlendem Sonnenschein wehte leider ein scheiß kalter Wind, was das Rennen nicht einfacher machen würde.
Die Strecke an sich klang interessant... los ging es mit einer Runde um die Außenanlage der Kartbahn, dann eine Runde um den Murner See und vor dem Zieleinlauf nochmal eine Runde auf der Kartstrecke.
Wieder mal waren einige Laufstilanalysten mit am Start... In meinem Kopf hatte ich mir bereits die perfekte Renntaktik zurechtgelegt:
In einer leistungsfähigen Gruppe rauslaufen, bei der Führungsarbeit abwechseln und dann auf den letzten 5 Kilometern attackieren :-)
Soweit die Theorie...

Die Praxis sah (selbstverständlich) mal wieder ganz anders aus.
Der Startschuss fiel und ich sortierte mich für die erste Kurve nach der Start/Zielgeraden gleich mal ganz innen ein ....
ein bisschen wie bei der Formel 1 :-D
Danach hatte sich das Feld schon gut auseinander gezogen und ich versuchte, meinen Rhythmus und die heiß ersehnte Gruppe zu finden.
Nach ein paar Schulterblicken merkte ich, dass die beiden Laufstilanalysten Randy und Matthias direkt neben mir liefen... also dahinter eingereiht und versucht, das hohe Tempo (03:35er Pace) einfach mal mitzugehen.
Das funktionierte bis Kilometer 3 spitze... immer wieder wechselten wir uns mit der Führungsarbeit ab und konnten nach vorne immer mehr Plätze gut machen!
Nach weiteren 2 Kilometern war die Gruppe leider auf Randy und mich zusammengeschmolzen... Bei Kilometer 4 bogen wir auf eine laaange geschotterte Gerade ab, wo uns der eiskalte Wind richtig ins Gesicht peitschte!
Der Aufwand, die Pace bei 03:45 zu halten, wurde immer größer und fast schon verzweifelt sah ich mich immer wieder nach Randy um, in der Hoffnung, ich könnte mich in seinem Windschatten ein wenig ausruhen.
Endlich waren wir am Murner See angekommen und der Gegenwind ließ nach. Leider wurde jetzt der Untergrund immer schwerer zu belaufen. Eisschollen und festgetretener Schnee machten die folgenden Kilometer zu nem Eiertanz. In diesen Minuten war ich froh, dass ich mich für meinen Nike Air Pegasus und nicht für die Wettkampfschlappen von OnCloud entschieden hatte.
Bei Kilometer 8 war ich dann komplett alleine... nicht das Rennen, das ich mir ausgemalt hatte.
Ich versuchte weiter mit hohem Aufwand, eine Balance zwischen hoher Pace und Eiertanz zu finden, weil ich wenig Lust hatte, mich auf dem engen Spazierweg direkt am Ufer des Sees aufs Maul und damit eventuell ins kalte Wasser zu legen.

Als ich endlich wieder festen asphaltierten Boden und den mittlerweile schon sehr müden Beinen hatte, waren es laut meiner Uhr noch 5 Kilometer. Mit den allerletzten Kraftreserven schloss ich auf eine 2er Gruppe auf, die 200 Meter vor mir lief.
Als ich mich endlich in den heiß ersehnten Windschatten hängen konnte, war ich 1. komplett blau und 2. hielt sich jetzt der Gegenwind logischerweise (weil Rückweg) in Grenzen.
Danach wurde es nochmal hektisch... ein Blick auf die Uhr machte mich stutzig... wir hatten erst 12 Kilometer auf der Uhr und bogen schon wieder auf die Straße Richtung Kartbahn ein... Nach der ersten Attacke (nicht von mir) war die Gruppe dann bereits gesprengt.
Nach 13,6 Kilometern (wenn man der GPS Uhr glauben darf) bog ich auf die Zielgerade ein und lief mit einer Zeit von 51:35 Minuten sehr zufrieden durch den Zielbogen.
Nach dem ein wenig ernüchternden Ergebnis beim Silvesterlauf in Sandharlanden bin ich mega happy, dass die Fromkurve beim Laufen weiter nach oben zeigt!
Mal schauen wo die Road to Roth noch hin führt :-)
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