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München Marathon 2015

Noch nie hat es mir weniger Spaß gemacht einen Wettkampfbericht zu schreiben wie heute!

Wie gerne würde ich den Tag vergessen, aber es sind halt auch diese Tage, die zu unserem Sport gehören und die einen Wettkampfbericht definitiv wert sind!

 

Die Vorbereitung lief super perfekt! Ich konnte die Zielzeiten in den Intervalltrainings erfüllen und auch die langen Läufe konnte ich alle beschwerdefrei absolvieren!

Entsprechend motiviert fuhr ich mit dem festen Ziel vor Augen, die 3 Stunden Schallmauer zu unterbieten, nach München...

Auch dort lief alles super und stressfrei... Startunterlagen geholt, Chip registriert, über den Zaun gehüpft und direkt neben den 3:00 Stunden Zugläufer aufgestellt!

 

Der Start war dann doch eher hektisch... so viele Ellbogen in meinem Gesicht und den Rippen war ich ja nicht mal vom Schwimmstart beim Triathlon gewohnt.

Ab Kilometer 3 hatte sich das Feld einigermaßen auseinander gezogen und ich lief immernoch locker dem Pacemaker hinterher...

 

Ab Kilometer 5 entschied ich dann, mein eigenes Tempo zu laufen und setzte mich, zusammen mit einer kleinen Gruppe, leicht vom Pacemaker ab!

Der Rest des ersten Halbmarathons verlief ziemlich ereignislos und nach 1:27:54 war ich mir sicher, dass es mit der Sub3 klappen muss! Ich fühlte mich immer noch gut, schnell und bereit für die nächsten 21 Kilometer!

 

Bei Kilometer 30 wurden die Beine zwar ein wenig schwer, aber von einem Einbruch war ich noch meilenweit entfernt! Richtig grausam wurde es zwei Kilometer später... als ich in einer Kurve über eine Absperrung gestolpert bin, spürte ich einen heftigen stechenden Schmerz in beiden Oberschenkeln... Krampf? Museklfaserriss?

Erst einmal kurz auf den Bürgersteig gelegt und in der Hoffnung, dass es "nur" ein Krampf ist. Gedehnt... aufgestanden... den ersten Schritt gelaufen und sofort wusste ich, dass ich hier nie unter den 3 Stunden bleiben werde, wenn es so weitergeht!

 

Meine Beine fühlten sich unglaublich verhärtet an, was einen schnellen Schritt unmöglich machte... Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie es mir ging als mich der Pacemaker für Sub3 überholte... wie gerne hätte ich mich jetzt in eins dieser vielen Cafés gesetzt und vor mich hingeheult...

Warum, weiß ich bis jetzt nicht, aber ich habe mich sofort entschieden das Ding ins Ziel zu bringen... notfalls auf allen Vieren!

 

Dann folgten die schlimmsten 10 Kilometer, die ich mir so nicht mal in meinen schlimmsten Alpträumen vorgestellt hab... Es kam mir vor als würde ich stehen, obwohl ich den (mir selbst auferlegten) 6er Schnitt einigermaßen gut halten konnte ohne gleich wieder am Bürgersteig zu enden!

Irgendwie schleppte ich mich dann von Verpflegungsstation zu Verpfelgungsstation richtung Olympiastadion... Am liebsten hätte ich mir beim Zieleinlauf eine Plastiktüte über den Kopf gezogen, als ich diese nach 3 Stunden und 8 Minuten gehend überquerte... in der Hoffnung, dass alle die Tränen in meinen Augen für Schweiß halten würden, schlich ich wie ein geprügelter Hund über den Rasen des Olympiastadions davon...

 

An dieser Stelle will ich mich noch einmal bei allen bedanken, die mich auf den Weg nach Minga unterstützt haben!

Am Ende des Tages war es zwar eine neue Marathonbestzeit für mich aber gleichzeitig auch eine der größten Enttäuschungen in meiner Sportlaufbahn!

Auch wenn es bei Carina leider auch nicht mit der Traumzeit geklappt hat, noch riesen Glückwunsch zur trotzdem super Zeit von 04:10 Stunden!

 

Für mich war es dieses Jahr der letzte Wettkampf, aber ich freue mich jetzt auf die Vorbereitung auf die Challenge Regensburg 2016!

...und wie Rocky schon sagte: "It aint about how hard you hit, its about how hard you can get hit and keep moving forward...."

In diesem Sinne... danke fürs Lesen ;-)

 

weitere Bilder findet Ihr HIER

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