
"Sieh es einfach als Vorbereitung und schau dass du beim Laufen noch mal einen raus haust"
Egal wen ich fragte, wie ich wohl mit dem massiven Trainingsrückstand auf dem Rad, den Triathlon Ingolstadt überleben soll, es lief immer irgendwie auf diese Aussage raus
So ging ich dann auch ins Rennen... die 2km Schwimmen überleben, die 77km aufn Rad absitzen und dann 20km Gas geben beim Laufen!
Schon bevor mein großer Zeh nach dem Startschuss zum Schwimmen überhaupt die Wasseroberfläche durchstoßen konnte, hatte ich den ersten Ellenbogen in meiner Magengrube...
Willkommen in Ingolstadt... hab ich mir gedacht und hab mir eingeredet, es könnte jetzt nur noch besser werden. Falsch gedacht... bereits auf den ersten Metern hab ich mir so viel Tritte eingefangen, dass ich nach 10 Minuten in dem 17 Grad kalten Wasser am liebsten ausgestiegen wäre...
Hätte ich es mal besser getan, denn bei der zweiten Wendeboje kam ein Sportsfreund auf die tolle Idee dass er mich doch einfach nach unten drücken und oben drüber schwimmen könnte... Cool... hab ich mir gedacht als ich die 4 Liter Entenkackeverseuchtes Baggerseewasser wieder aus meiner Lunge entfernt hatte... Danach lief es eigentlich echt gut und ich konnte nach 40 Minuten den Baggersee endlich verlassen!
Neo aus - Helm an und schon gings auf die 77 Kilometer lange Radstrecke... Leider musste mein neues Bike zuhause bleiben, aber ich hatte bisher einfach zu wenig Zeit drauf verbracht... Das Radfahren verlief eigentlich recht Ereignislos, nur musste ich aufgrund der fehlenden Aeroposition (vorallem im Gegenwind) aber vor allem des brutalen Trainingsrückstandes aufm Rad einige Plätze hergeben... Ich tröstete mich immer mit dem Gedanken "Fahrts zu... wir sehen uns auf der Laufstrecke... hoffe ich"
Nach harten 2:23:36 Stunden war auch das abgehackt
Bereits in der Wechselzone hat es im rechten Wadl gezogen, so dass ich mich kurzerhand doch für Kompressionssocken entschied und die 3 Minuten Wechselzeit dafür gerne in Kauf nahm...
... jetzt nur kein Krampf.... einen Plan B hatte ich nämlich nicht!
Also vorsichtig im 5er Schnitt losgelaufen... bereits nach 2 Kilometern war mir klar dass das heute kein Spaziergang werden würde... Beine kaputt
Irgendwas musste ich probieren und so bin ich bei der ersten Verpflegungsstation stehen geblieben und hab alles in mich reingeschüttet was mir die netten Damen da gereicht haben...
... Wasser
... Iso
... Coca-Cola
... Gel
Irgendwas wird schon helfen
Irgendwas hat auch geholfen... Was es war kann ich leider bis jetzt noch nicht genau sagen. Ab Kilometer 5 war dann wieder alles beim Alten... Beine fühlten sich normal an und ich konnte Problemlos meinen angedachten 4:30er Schnitt laufen... Als ich das vorletzte mal bei meinem Dad am Stadion vorbei kam hörte ich noch "Noch so ne Runde und du knackst deine Bestzeit"
Nach der 4. Runde um den See durfte ich dann endlich in den Zielkanal abbiegen und mit ungläubigen Blick auf die große Uhr unter dem Zielbogen stand eine 04:38:53... Geil!! ... Einen raus hauen... Check
Platzierung AK 9
Platzierung Gesamt: 238.
Insgesamt bin ich mehr als zufrieden mit dem Wochenende in Ingolstadt... was natürlich ohne die tolle Betreuung wieder nicht möglich gewesen wäre
Jetzt heißt es erst mal Beine hoch legen und danach ... Radfahren... Radfahren... Radfahren... Radfahren
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